04. Applaus
Yangija Li
Dieses Werk wurde in Gedanken an Care-Arbeit-leistende Personen konzipiert. Die Care-Arbeit oder Sorgearbeit stellt einen unverzichtbaren Arbeitssektor dar, welcher in einer profitorientierten und patriachalischen Gesellschaft oft unsichtbar ist und wenig gewürdigt wird.
Oftmals üben Frauen*, ausländische und/oder sozioökonomisch benachteiligte Personen diese Arbeit aus, sei es bezahlt oder unbezahlt. Viele davon tragen neben täglicher Lohnarbeit auch zu Hause die Last der Hausarbeit, die überproportional von Frauen* geleistet wird.
Inklusivität muss sich solchen und anderen Ungerechtigkeiten der Gesellschaft bewusst sein. Es muss mehr bedeuten als die Inklusion in den herrschenden Status quo. Wir tragen alle Bilder, Vorstellungen und Erwartungen von gewissen Menschengruppen in uns, können aber diese, und die gesellschaftlichen Strukturen dahinter, erkennen und hinterfragen.
Dieses Werk soll für einige zunächst Fragen auslösen oder irritieren, selten werden profane Alltags- oder Arbeitsutensilien mit solcher Opulenz gewürdigt. Weshalb? Wieso irritiert mich das? Was bringt ein bronzener Mopp und Eimer den Menschen, die täglich unter den Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft leiden? Was hat der Applaus für das Pflegepersonal letztes Jahr gebracht?
Letztlich wird dem/der Betrachter:in möglicherweise klar, dass die prächtige Darstellung dieser Arbeit seinem wirklichen Wert nicht einmal gerecht wird. Und auch, dass es noch lange nicht reicht, einen bronzenen Mopp und Eimer im Dorf aufzustellen.
Zur Künstlerin: Yangjia Li ist 20 Jahre alt und arbeitet seit Frühling 2020 im Wydehöfli.
Auktion abgelaufen
Auktion abgelaufen, weil es keine Gebote gab
Um auf dieses Kunstwerk zu bieten, loggen Sie sich bitte ein oder erstellen Sie ein Konto